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Artikelnummer: | 3869130954 |
Gewicht: | 0,53 kg |
ISBN: | 9783869130958 |
Externe Artikel-Nr: | 9783869130958 |
Das Diamantenmädchen
Roman
Ewald Arenz
Ars Vivendi Verlag
1. Auflage 2011
"Liebe, Tod und das Geheimnis der Diamanten ...
Um Reparationsforderungen der Alliierten zu umgehen, erhält Diamantenschleifer Paul van der Laan von der deutschen Reichsregierung den Geheimauftrag, eine Reihe kostbarer Rohdiamanten für den verdeckten Verkauf auf dem internationalen Markt zu schleifen. Lilli Kornfeld, Journalistin für die Berliner Illustrirte und eng verbundene Freundin seit Kindheitstagen, hat den Kontakt vermittelt. Zu gleicher Zeit wird ein ermordeter Schwarzer auf dem Balkon des Theaters am Nollendorfplatz gefunden neben seiner Leiche liegt ein Rohdiamant. Die Berliner Kommissare Schambacher und Togotzes nehmen die Ermittlungen auf und stoßen schon bald auf das Diamantenmädchen ... Ewald Arenz zeichnet in seinem neuen Kriminal- und Liebesroman in duftig leichten Farben eine Kindheit im wilhelminischen Berlin der Zeppeline, der heilen bürgerlichen Welt des Grunewalds und der Matrosenanzüge. Als Gegenstück entfaltet sich das facettenreiche Bild des betriebsamen, glanzvollen Berlins der 20er-Jahre, das niemals schläft, in dem Politik und Verbrechen eng verflochten sind und das doch gleichzeitig kultureller Mittelpunkt Europas ist.
Die Fotografen brachten sich in Stellung. Die beiden Saaldiener huschten mit hastigen Verbeugungen von einem zum anderen und gaben sich vergeblich Mühe, die Herren zu bitten, den Boden zu schonen: Die großen Holzstative schurrten trotzdem mit ihren Stahlspitzen auf dem Parkett der Halle. Lilli sah den alten Männern in ihren viel zu großen Uniformen mit einem flüchtigen Mitleid zu. Denen steckte noch die alte Zeit in den Knochen, noch vor zehn Jahren hatte man wohl niemanden darauf aufmerksam machen müssen, wie man sich bei solchen Anlässen zu benehmen hatte. Sie hatte schon viel zu oft gesehen, wie nachlässig, überheblich und schnodderig sich die Bildreporter der großen Berliner Zeitungen gerne gaben. Es hatte auch kaum einer von ihnen die Mütze oder den Hut abgenommen, obwohl die Saaldiener mit lächerlich übertriebenen Handzeichen immer wieder vormachten, was die Höflichkeit eigentlich gebot. Auch die meisten ihrer Kollegen hatten den Hut noch auf. Vielleicht lag es einfach daran, dass sie neben Notizblock und Bleistift nicht noch etwas in der Hand halten wollten, aber wahrscheinlich waren es einfach die modernen Tage. Alles hastete, eilte, telefonierte; jeder war so beschäftigt, dass er keine Zeit mehr hatte, den Hut zu ziehen oder auf diese Weise wenigstens so tun konnte, als ob er wichtig sei. Berlin war zu einer Stadt geworden, in der die Uhren nicht mehr gemächlich gingen und gewichtig die Stunden schlugen, sondern nervös tickten und unruhig läuteten. Der Verkehr rauschte Tag und Nacht, die Straßenlaternen brannten bis zum Morgen, irgendein Café hatte immer auf. Es war wunderbar, aufregend, spannend und trotzdem war da etwas von der Gelassenheit des Kaiserreichs verloren gegangen. Lilli musste auf einmal über die Saaldiener lächeln, die so gar nicht aufgeben wollten. Es hatte etwas Rührendes, wie sie nicht wahrhaben wollten, dass Livree, Adel und Etikette nicht mehr galten, dass sie Überbleibsel einer alten, versunkenen Zeit waren. Sie sah sich um. An den Wänden entlang standen einige mit rotem Samt bezogene Stühle, es gab Porträts der großen Außenminister des alten Reichs; allen voran Bismarck, von dem es zwei Gemälde gab. Die hohen Fenster des Auswärtigen Amts standen der kühlen Vormittagsluft offen. Blendend weiß standen schiefe Vierecke auf dem hellen Holzboden. Eine leuchtende Herbstsonne stand an diesem klaren Morgen über der Wilhelmstraße und zeichnete sogar hier im Saal alle Konturen überscharf. Es war wunderbares Wetter, aber kein ideales Licht für Fotos, dachte sie flüchtig, die Fotografen würden dagegen blitzen müssen, und das machte die Konturen hart."
als Mängelexemplar gekennzeichnete - ungelesene - Remittende mit leichten Lagerspuren und evtl. bestoßenen Kanten
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